Messe-Karlsruhe 2012
Sachstand: Januar 2012

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Auch der nun fertige, sechste Waggon des Bärenzuges passte mit ins Auto und so hatte ich den ganzen kompletten Zug mit dabei beim Echtdampfhallentreffen in der Messe Karlsruhe am zweiten Januarwochenende 2012. Gefehlt haben leider wieder die Teddys; sie sollten nach Absprache mit den Organisatoren nicht dabei sein. Aufgefallen ist diese Tatsache schon einigen Bekannten und dann gab es erneut auch Nachfragen hierzu, wieso, weshalb, warum. So ist es schön für mich zu erleben, dass inzwischen manche Eisenbahnfreunde wissen, dass die Bären irgendwie zu mir gehören.

Ganz besonders ideal war dieses Mal, dass ich mit meinem Zug ein eigenes Abstellgleis nutzen konnte. Roy hatte dies organisiert, indem er für unsere beiden Abstellgleise eine zusätzliche Weiche zum Gleisaufbau bereitstellte. So fiel natürlich das ganze Prozedere mit hin- und her rangieren und zerlegen und wieder zusammenstellen des Zuges rund um die Schiebebühne für uns beide weg. Da konnte man recht spontan entscheiden, loszufahren oder umgekehrt, ganz kurzfristig den Zug mal abstellen.

Von ursprünglich zwei Schiebebühnen zum Abstellen der Schienenfahrzeuge war zugunsten einer längeren und abwechslungsreichern Strecke für die Personenbeförderung auf dem Kombigleis 5-71/ 4-Zoll die eine Schiebeanlage komplett weggefallen. Der neue Streckenverlauf kam super an, sowohl bei den Gastfahrern als auch bei den Passagieren. Allerdings fehlten dafür zahlreiche Lokomotiven-Abstellplätze, wenn auch an anderen Stellen der Anlage neue Abstellgleise geschaffen wurden. Insgesamt gab es trotzdem etwa genau so viele Gastfahrer wie im Vorjahr, es war eben anders verteilt und es wurden andere Fahrzeuge berücksichtigt. Daher gab es auch Absagen an Teilnehmer des Vorjahres. Manche hatten dabei mehr Glück als andere, bevorzugt wurden tatsächlich Dampflokomotiven. Auch wurden Gastfahrer eher berücksichtigt, wenn diese im Vorjahr eine Absage erhielten. Insgesamt wurden die Fahrzeugmodelle aus der Perspektive des zahlenden Besuchers selektiert, sodass man ein möglichst „ausgeglichenes“ und für die Besucher interessantes Angebot von Lokomotiven hatte, zum Teil andere Loks als im Vorjahr, denn die Besucher sollten ja „neues“ gegenüber dem Vorjahr sehen können und so einen Anreiz haben, jedes Jahr wieder zu kommen.

Für mich persönlich gab es einen besonderen Höhepunkt während der Messetage. Rolf überließ mir am Samstag seine E94 für einige Zeit. Nicht seine Lok mit einigen Waggons, damit ich mit seinen Fahrzeugen ein paar Runden drehen konnte. Sondern nur die Lokomotive allein, welche keinen speziellen Bedienwagen benötigte. Meine kleine Lok wurde abgekuppelt, umrangiert, dann Rolf´s 94er vor meine Wagen gestellt und dann ging es auf die Strecke. So war ich nun mit meinem Zug mit der führenden E94 unterwegs. Das war dann gerade so, wie ich mir meine ideale Zugkomposition schon immer vorgestellt hatte. Ich freute mich riesig, dass Rolf mir dies ermöglichte, wenn auch für begrenzte Zeit, denn hergeben möchte er die E94 natürlich nicht. Schade für mich.

Rolf hatte darüber hinaus zwölf neu gebaute O-Waggons dabei, das war ein recht schöner langer Zug. Er wurde nicht nur von seiner E94 gezogen sondern immer wieder von anderen Lokomotiven geführt. Die Wagen-Serie wurde zum Ende des Echtdampfhallentreffens dann aufgelöst und an die jeweiligen neuen Besitzer aufgeteilt. Die Zwölf Waggons sind daher in dieser Form wohl kaum mehr zusammen zu sehen, jedoch haben die neuen Besitzer die Vorstellung, sich an einzelnen Fahrtagen auf einer Anlage zu treffen und so wieder diesen Zug zusammenstellen zu können.

Durch den höheren Anteil an Dampflokomotiven war die Halle 2 insgesamt deutlich stärker verqualmt als im Vorjahr. Immer wieder wurde die Lüftungsanlage eingeschaltet, damit durch Frischluftzufuhr die Luft in der Halle wieder besser wurde, dann wurde es aber schnell recht kalt in der Halle, fast hätte man Handschuhe benötigt. Das Dampflokvergnügen ist eben in erster Linie ein Spaß für draußen und für die wärmere Jahreszeit und eben nur unter besonderen Bedingungen ein "Event" für drinnen.

Übrigens hatte ich nun erfahren, dass in Halle 2 keine gasbetriebenen Lokomotiven fahren dürfen sondern eben die mit richtiger Kohle beheizten, während in Halle 1 es gerade anders herum ist, dass dort gasbefeuerte Loks fahren dürfen, aber keine Kohlelokomotiven. Die Eisenbahnfreunde der Inselanlage in Halle 1 fahren daher überwiegend elektrisch.

Generell hatte jeder Gastfahrer sich mit der Anmeldung verpflichtet, für eine gewisse Zeit Schrankenwärterdienst zu machen. In der Praxis kamen nur wenige zum Einsatz, diese waren dann für zwei Stunden zu diesem Dienst verpflichtet. Ein Zeitplan am Container der Organisatoren gab hierüber Auskunft. Mich traf es nicht, dafür aber Roy. Ich einigte mich mit ihm, dass ich ihm eine Stunde Schrankendienst abnahm; so verstehe ich gegenseitige Unterstützung und Hilfe. Dieser Dienst war nicht nur eine verordnete Pflicht, sondern brachte auch die Erkenntnis, dass dieser Beitrag sowohl dem Gemeinwohl dient und doch auch Spaß machte. Denn während dieser verpflichtenden Arbeit konnte man alle Fahrzeuge kennen lernen, welche in dieser Stunde unterwegs waren. Insgesamt also nicht wirklich anstrengend, sondern eine Bereicherung des Aufenthalts auf der Messe.

Die Karlsruhe Dampflokfreunde hatten zwar einen eigenen Messestand zur Werbung und Präsentation, aber der Verein trat als solches nicht geschlossen in der Halle 2 auf der 5-Zoll-Anlage auf. Dafür engagierten sich einige Karlsruher Vereinsmitglieder bei der personenbefördernden MaLu-Bahn. Sie halfen beim Auf- und Abbau der kombinierten 5-71/ 4-Zoll-Anlage, übernahmen Lokführerdienste und unterstützten die Fahrkartenkontrolle sowie die Wartung der Dampflokomotiven. So hatten doch manche Karlsruher ihren persönlichen Einsatz beim Echtdampfhallentreffen auch ohne eigenes Fahrzeug auf der Schiene.

Christian konnte darüber hinaus dann noch außerplanmäßig zur Nachtfahrt seine eigene Lok aufs Gleis stellen und mitfahren.

Ein Dampflokfahrer rutschte auf seinem Minihocker seines Bedienwagens etwas nach hinten, dabei kippte diese Sitzgelegenheit, er fiel nach hinten, im Fallen riss er den Dampfregler auf, die Dampflok machte darauf hin regelrecht einen Satz nach vorn und der Lokführer fiel vollständig von seiner Lok und sein Fahrzeug raste in voller Fahrt davon. Ein anderer Teilnehmer reagierte sofort und sprang direkt zur Lok und drosselte die Dampfzufuhr, sodass die Lok zum Halten kam, also nochmals gut gegangen.

Auch ich rutschte einmal auf meinem zweiachsigen Sitzwagen etwas zu weit nach hinten und schon kippelte der Wagen über die hintere Achse. Der Wagen entgleiste, wurde aber sofort wieder richtig auf die Schiene gestellt. Natürlich gab es hin und wieder dort und hier Entgleisungen. Besonders anfällig sind da Vorläuferachsen verschiedener Dampflokomotiven, sodass einzelne Fahrer lieber anhielten und eine Weiche stellten, als eine Weichenzunge aufzuschneiden. Richtig schwere Unglücke habe ich jedoch nicht mitbekommen, ich hoffe es gab keine.

Und da war noch ein Defekt an der Virginian von Heinz-Dieter. Irgendwie war kein Wasser in den Kessel zu bekommen, sodass letztlich das Feuer gezogen werden musste. Kurze Zeit lag dann die Glut zwischen den Gleisen, bevor diese gelöscht wurde. Noch während der Nachtfahrt wurde im Taschenlampenlicht die Ursache gesucht, damit die Lok wieder fahrtüchtig wurde.

Matthias hatte einige seiner selbstgebauten Funksteuerungen mitgebracht (die Arbeit eines viertel Jahres), die er dann entsprechend an die neuen Besitzer verteilte. So bekam Roy seine, welche er in die Knupfersche E22 einbauen wird. In der Lokomotive ist dabei kaum Platz, diese Steuerung direkt einzubauen, weil die E-Lok einen richtig dargestellten Führerstand in der Mitte besitzt und unter den beiden Vorbauten die großen Motoren sitzen. Ebenso können keine Fahrakkus in der Lok platziert werden und daher ist stets ein zugehöriger Bedienwagen nötig. Es ist somit eigentlich egal, wo die Technik tatsächlich sitzt, sie muss nicht unbedingt in die Lok selbst..

Auch ich erhielt die meinige, allerdings noch ohne konkreten Einsatzplan, denn ich bin weiterhin auf der Suche nach einer neuen Lokomotive für den Bärenzug. Meine Frau war für einen halben Tag mit auf der Messe und wir hatten in der Zeit einige Modelle betrachtet, die möglicher weise als neue Lok für mich in Frage kommen könnten. Die E80 von Klaus wäre eine Alternative, sehr individuell, aber als Bausatz doch für mich zu teuer. Für dieses Geld hätte ich dann doch gerne eine fertige Lok gehabt. Zudem habe ich keine Werkstatt zum Bauen, wiederum ein Argument für den Kauf eines fahrfertigen Modells. Irgendwie gefallen mir Altbau-E-Loks. Diesellokomotiven haben wiederum meiner Frau gefallen; eine V100, V160 oder gar eine V200 waren das. Und nicht zu vergessen: die E94 wäre mir natürlich am liebsten.

Die Karlsruher Dampflokfreunde bekommen eine neue Lokomotive für die Personenbeförderung auf der Anlage in Karlsruhe-Burlach. Dieses Modell einer MAK-Diesellok ist als Rohkarosse bereits fahrfertig und wurde auf dem Stand der UEF ausgestellt, denn auf unserem eigenen Messestand war hierfür nicht ausreichend Platz vorhanden. Bis zum ersten Fahrtag im April soll diese Maschine allerdings richtig fertig und einsatzbereit sein.
Erste Fahrversuche (von Karl-Heinz) auf unserer Außen-Anlage zeigten, dass die Motorenleistung von 1kW mehr als üppig ist und die Lok nicht nur zugstark sondern auch recht schnell machte. Matthias Funkregler kommt auch hier zum Einsatz und wird für eine „zivile“ Abstimmung zwischen Motor und Steuerung sorgen.

Gert und Martin waren mit ihrer Waldbahn-Anlage da. Im Vorfeld deutete Gert an, er wäre das letzte Mal beim Echtdampfhallentreffen dabei, denn der Aufwand wäre insgesamt für ihn zu groß. Beim Abbau erwähnte er wie nebenbei, dass er für das nächste Jahr noch weitere Themen darstellen möchte. Sofort war mir klar, dass dies indirekt eine Zusage war und dankte ihm, dass er doch weitermacht und wieder zur Messe kommt. Beim ersten Echtdampfhallentreffen in der Messe Karlsruhe ohne ihn fehlte doch irgendwas.

Ob ich selbst 2013 wieder dabei sein darf, steht sicherlich auf einem anderen Blatt. Der Hinweis auf mitgebrachte Weichen für Abstellgleise ist sicherlich ein Plus für die Anmeldung. Und vielleicht gibt es dann für den Bärenzug auch noch eine andere Lokomotive.

Wie stets ist die Nachtfahrt ein besonderer Höhepunkt des Echtdampftreffens. Nach dem Abendessen begann die Fahrt für Gastfahrer in der Halle 2 noch bei eingeschalteter Beleuchtung, wurde dann reduziert bis schließlich nur noch die Notbeleuchtung eingeschaltet war. Wunderbar, kein Foto oder keine Kamera kann das richtig festhalten, was dies für eine Atmosphäre ist, im Halbdunkel den sich bewegenden Lichter zu folgen. Meine Unterbodenbeleuchtung über die gesamte Zuglänge hatte ich wieder eingeschaltet. Vielen gefiel dies recht gut, ich hörte jedoch auch Kritik, dass das weiße LED-Licht nicht zu meinen hölzernen Wagen passen würde.

Ein ganz besonderer Hingucker war das großes Bahnbetriebswerk von Klaus Wagner und seiner Mannschaft. Es war als eigenständiger Anlagenteil auf einem Podest errichtet und strahlte deutlich mehr den Typus einer richtigen Modelleisenbahn aus; mit der Betonung auf Modell, denn auch das Drumherum um die Gleise war sehr ansprechend gestaltet. Kein Wunder, dass sich so mancher wünschte, das die Lokomotivpräsentation nicht auf der Präsentationsbühne statt finden sollten, sondern auf der Drehscheibe bei Klaus. Dafür konnten die Besucher auf der Präsentationsbühne je nachdem welches Modell sich gerade dort befand, dieses auf Rollböcken quasi direkt vor Augen in Betrieb sehen.

Dieter Knupfer musste über die drei Messetage seinen Verkaufsstand betreuen, Eisenbahnfahrzeuge hatte er daher keine mit, er wäre kaum zum Fahren gekommen. Aber er hatte eine fantastische Dampfalternative für sich: ein Lokomobil, welches er problemlos für einige Stunden lang mehr oder weniger unbeaufsichtigt unter Dampf „parken“ konnte, um dieses dann ganz rasch wieder „aufzuwecken“ und fahren zu können. Offensichtlich hatte er damit recht viel Spaß. Und dabei war er auch noch recht flott unterwegs, kein einziges Foto wurde scharf.

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