Echtdampfhallentreffen Messe-Karlsruhe 2013
Sachstand: Januar 2013

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Drei Tage Eisenbahn „satt“ standen beim Echtdampfhallentreffen in der Messe Karlsruhe an. Roy und ich nutzen einen zusätzlichen Termin kurz vor Weihnachten zum Gleiseeinfahren, um unsere Fahrzeuge vorzeitig nach Karlsruhe zu bringen. So konnte die Anfahrt an zwei Tagen gemeinsam mit einem Auto erfolgen. Sowohl Roy als auch ich hatten alle verfügbaren Waggons dabei, um einen möglichst langen Zug führen zu können. Meine kleine grüne Lokomotive war nicht zugelassen und blieb daheim. Ähnlich erging es auch anderen 5-Zoll-Bahner, die kleinere Lokomotiven nicht mehr mitbringen bzw. nicht mehr dabei sein konnten.
Anders als bei meiner letztjährigen Teilnahme wollte ich nicht wieder mit leeren O-Wagen fahren und suchte nach einem Ersatz für die Teddybären, die für diese Veranstaltung nicht eingesetzt werden können. In einem Zeitungsinserat entdeckte ich eine größere Menge Kiefernzapfen in Säcken, besorgte mir diese und hatte somit ein alternatives Ladegut gefunden. Dennoch wurde ich wegen der fehlenden Teddys angesprochen; manche vermissen diese eben und assoziieren diese direkt mit mir und meinem Zug. In der Freiluftsaison werden die Bären auf jeden Fall wieder dabei sein (Übrigens, es gibt nun eine Seite www.baerenzug.de).

Nur geringfügig anders war der Gleisplan, prinzipiell lagen die Gleise genauso wie im letzten Jahr. Auffällig war, dass die Rampe in diesem Jahr nicht aufgebaut worden war, sodass dieses Mal die Fahrzeuge nicht in einer höheren Ebene während der Fahrt betrachtet werden konnten. Der Hauptgrund waren Sicherheitsbedenken, denn bei einer Entgleisung oder einem Unfall auf der Rampe hätten Stürze die Folge sein können. Und zusätzlich hoffte man, dass die regelmäßigen Staus vor der Auffahrt zur Rampe nun nicht mehr auftreten würden; dem war dann auch so. Ein Nebeneffekt war, dass das Dröhnen der Fahrzeuge auf der Rampe dann natürlich ebenso wegfiel. Dennoch war es insgesamt recht laut in der Halle 2 und man ging gerne mal hinüber in Halle 1, um den Ohren etwas Ruhe zu gönnen. In meinen Fahrpausen nutzten dann Bekannte meinen Zug zum Fahren. So kamen auch Vereinskollegen ohne eigene Fahrzeuge zu der Möglichkeit, auf die Strecke zu gehen. Karlheinz, Andreas, Thomas, Wolfgang und auch Dennis machten hiervon Gebrauch.

In Halle 1 war der hintere Teilbereich der Halle abgegrenzt. Grund waren die deutlich weniger Messestände der gewerblichen Anbieter; durch die Abgrenzung war nicht mehr so viel ungenutzte Hallenfläche vorhanden. Natürlich nutzten Roy und ich die Teilnahme beim Echtdampfhallentreffen, um selbst benötigte Teile bei einzelnen Anbietern einzukaufen, Roy deutlich mehr als ich. Aber auf der anderen Seite fand ich kein passendes Angebot einer Dampfpfeife für meine LGB-Frank-S; dieses Zubehör werde ich nun über einen Internetshop besorgen (vielleicht genau die Ursache, dass einzelne Anbieter nicht auf der Messe präsent waren).

Aber nicht nur gewerblich wurde verkauft, ich sah zwei Personen, welche sich Schilder auf dem Rücken befestigt hatten, dass sie etwas Echtdampfmäßiges zu verkaufen hätten, auch eine Idee. Private Verkaufsangebote sah ich zudem für ein 5-Zoll-Schweineschnäuzchen (Verhandlungsbasis 4800 Euro), für eine einer V20 ähnelnde Diesellokomotive in Spur 5 Zoll für 2500 Euro und ein Lokomobil mit Bedienwagen, für das sich immer wieder jemand zu interessieren schien (Preisbasis nicht nachgefragt).

Die Karlsruher Dampflokfreunde hatten auch in diesem Jahr wieder einen eigenen Messestand in Halle 1. Hier ließ ich mich für einige Zeit zum Standdienst einteilen und sprach Besucher bezüglich unserer in „steinwurfnähe“ liegende Gartenbahn in Karlsruhe-Burlach an (es sind ca. 4 km Luftline). Mit unserem Flyer konnte die genaue Lage und die diesjährigen Fahrtermine schnell vermittelt werden. Um mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen, war auf dem Messestand ein aufgeschnittener Turbogenerator einer Dampflokomotive aus dem Jahre 1939 ausgestellt, der tatsächlich zum Hauptanziehungspunkt wurde. Janick hatte das Ausstellungsstück bei uns auf dem Vereinsgelände in einem Schuppen entdeckt und farblich aufbereitet. Ein Besucher mit recht guter Beobachtung entdecke dann, dass an einem Dampflokomotivenmodell von Karlheinz, das auf einem Schienenoval des Messestands gelegentlich eingesetzt wurde, genau dieses (hier funktionslose) Bauteil falsch herum montiert war.
Der ehemalige Bedienwagen zur E22 war nun als vierachsiger Sitzwagen in der Optik meiner anderen Waggons umgebaut und als Schlusswagen am Ende des Zuges eingereiht. Von hier aus steuerte ich den Zug mit der Funksteuerung und hatte so den ganzen Zug mit seinen weiteren sechs Wagen immer vor mir im Blick. Leider ist dann aber die Streckenbeobachtung nach vorn besonders in Kurven eingeschränkt (durch Absperrgitter, Tannenbäume, Personen usw.) und so kam es wiederholt zu Beinaheauffahrunfälle. Zweimal reichte dann noch die zusätzliche Fußsohlenbremse, einmal wurde dann die Unterstützung der Pfuffer benötigt; glücklicherweise war wegen der niedrigen Geschwindigkeit dann nichts passiert. Danach änderte ich die Wagenreihenfolge und rangierte den großen Sitzwagen weiter nach vorn in die Zugeinheit oder bin dann gleich hinter der Lok sitzend gefahren, da der Fahrbetrieb bei der hohen Verkehrsdichte und an den Bahnübergängen sonst einfach zu gefährlich gewesen wäre.
Nicht ganz so glimpflich verlief ein Unfall mit Beteiligung von Roys Fahrzeugen. Roy fuhr nicht selbst, sondern seine Modellwaggons waren an einen anderen Zug mit angehängt, als es zu einem Unfall durch Flankenfahrt kam. Drei seiner Wagen, darunter der erst kürzlich fertig gestellte Schüttwaggon wurden aus dem Gleis gedrückt und umgestoßen. Die Folge waren Abbrüche von Anbauteilen, verbogene Details, deutliche Kratzspuren und mehrfache Beschädigungen der Lackierung. Insbesondere den gelben Kesselwaggon traf es schlimm, denn ein Kesselabschlussdeckel war ein Stück weit aufgeplatzt; das war an einem Riss gleich erkennbar. Roy war nicht besonders glücklich, als er von dem Unfall erfuhr; er wird eine genauere Analyse der Schäden erst nach der Veranstaltung vornehmen und hatte sich dann mit den Beteiligten über die weitere Vorgehensweise abgestimmt. Trotz diesem unangenehmen Ereignis, so war es doch schon positiv, dass niemandem etwas passiert war und es nur (nur nicht für Roy) einen „ewig“ langen Fahrzeugstau gab, bis die verunfallten Fahrzeuge wieder aufgestellt waren und weitergefahren werden konnte.
Pech hatten auch Karlheinz und Gisela, denn ihre Polly fuhr nicht. Zwar war Karlheinz als Organisator unseres Vereinsstandes auch zeitlich stark an den Stand gebunden, aber dennoch war er auch als aktiver Teilnehmer mit eigener Dampflok zum Fahren gemeldet. Beide wollten natürlich ihre Polly nutzen, nur schlugen ihnen beim Anfeuern die Flammen „rückwärts“ durch den Rost entgegen. Offensichtlich funktionierte die Rauchgasabfuhr durch den Schlot nicht richtig, Karlheinz vermutete eine Verstopfung am Ende der Rauchrohre, da er vor kurzem den Schlot reinigte und diese Arbeit wegen Zeitnot nicht vollständig abschließen konnte. Doch auch nach einer gründlichen Putzaktion blieb der Fehler bestehen und konnte während des Echtdampfhallentreffens nicht gefunden werden. So nutzten beide die Möglichkeit, auch mit meinem Zug unterwegs sein zu können.
Und auch Heinz-Dieter hatte mit seiner Virginian einen außerplanmäßigen Reparaturbedarf. Eines der beiden Wasserstandsgläser zerbrach während der Fahrt. Sofort wurden die beiden zugehörigen Abstellhähne geschlossen, damit das Kesselwasser nicht unkontrolliert davonlief. Mit nur einer Wasserstandsanzeige fuhr die Dampflokmotive zwar noch problemlos, jedoch war es vorteilhafter, wenn beide Glasröhrchen funktionierten, damit der Lokomotivführer auch wirklich sicher sein konnte, dass ausreichend Wasser im Kessel vorhanden war. Folglich wurde sehr bald das defekte Wasserstandsröhrchen am eigenen Standplatz der Lokomotive ausgetauscht, denn schließlich hatte Heinz-Dieter vorgesorgt und entsprechend Ersatz vorrätig. Im Gespräch erwähnte er dann noch, dass nach dem Echtdampfhallentreffen das Fahrgestell der Virginian auseinander genommen würde, da die Spurkränze der Antriebsräder inzwischen sehr stark abgenutzt und neue Radreifen nötig seien. Für den nächsten Fahrtag auf der Karlsruher Anlage im Frühjahr wäre dann alles wieder einsatzbereit.
Beim Betrieb von Echtdampflokomotiven gelangte immer wieder Schmieröl von den Zylindern, den Pumpen und allen anderen Lagern beweglicher Teile auf die Schienenoberfläche. Die Folge waren rutschige Gleise und eine immer geringer werdende Rad-Schiene-Haftung. Insbesondere dadurch, dass recht viele Dampflokomotiven im Einsatz waren, trat dieser Effekt besonders stark auf. So waren die Gleise beim Echtdampfhallentreffen bereits am zweiten Veranstaltungstag recht rutschig und nahezu jede Lokomotive hatte beim Anfahren schleudernde Antriebsräder, aber es ging doch noch vorwärts. Roy spürte die rutschigen Gleise mit seinem Zug besonders deutlich trotz starker Lokomotive, während ich mit meinem Zug und nur halb so kräftiger Lok noch relativ gut vorwärts kam. Roys Zug mit allen seinen Waggons war am Sonntag, dem dritten Fahrtag kaum noch zu fahren. Bei der einen Runde, die ich an diesem Tag mit seinem Zug und allen Waggons absolvierte, war ich das reinste Verkehrshindernis. Nach einem Halt am Bahnübergang kam der Zug mit seinen 9 Wagen kaum in Bewegung, man bot mir sogar an, mit der folgenden Lokomotive nachzuschieben. Schließlich gab ich auf und lief zur Entlastung der Lokomotive neben Roys Zug her und stellte diesen wieder auf sein Abstellgleis. Gefahren wurde danach nur noch mit den Sitzwagen. Beim Verladen der einzelnen Waggons in die Transportkisten stellte Roy fest, dass die Hängeeisen des Schüttwagens recht stark bremsten und der Waggon kaum noch richtig rollte. Er wird dies zu Hause überarbeiten.
Bereits seit mehreren Jahren war es üblich, dass Teilnehmer am Echtdampfhallentreffen für den Schrankendienst an den beiden Bahnübergängen eingeteilt wurden. Dieses Jahr traf es nun mich. Ich habe kein Problem, einen Beitrag zum Messestand meines Vereins oder eben Schrankendienst zu leisten und so registrierte ich, dass ich am Samstag dran war. Jedem erzählte ich, dass ich für 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr eingeteilt war und Roy wollte mir sogar eine Stunde abnehmen, so wie ich ihm letztes Jahr eine abnahm. Kurz vor zwei meldete ich mich an „meinem“ Bahnübergang und erhielt die Information, dass die Einteilung nicht die geraden Stunden betrafen, sondern die ungeraden. Erst jetzt überprüfte ich nochmals meinen Hinweiszettel und musste feststellen, dass ich mich um eine ganze Stunde geirrt hatte. Natürlich entschuldigte ich mich und natürlich leistete ich wenigstens diese eine Stunde noch ab. Genauso natürlich, dass in dieser Zeit ein anderer Vereinskollege mit meinem Zug fahren konnte.
Die Stromversorgung der Beleuchtung der braunen E22 von Roy erfolgte eigentlich über separate Anschlussleitungen vom Bedienwagen. Da die Lokomotive lediglich eine Leihgabe von Dieter war, musste die für die Nachtfahrt erforderliche Frontbeleuchtung über einen provisorisch eingesetzten Akku erfolgen. Die Anschlussleitungen waren rasch montiert, aber bereits nach einer Runde Fahrt wurden die Glühbirnen der Elektrolokomotive deutlich dunkler. Auch der Wechsel des Akkus durch einen anderen erbrachte keine dauerhafte Zugspitzenbeleuchtung, sodass Roy leider seinen Zug für die weitere Nachtfahrt abstellte. Er fuhr dann jedoch nicht bei mir mit, sondern verbrachte die Zeit im Gespräch mit anderen Teilnehmern bis wir recht spät nach Hause aufbrachen. Meine Unterbodenbeleuchtung schaltete ich für diesen Anlass wieder ein; dieses Mal sogar über eine Schaltfunktion der neuen Funksteuerung. Die E22 und der vierachsige neue Sitzwagen sind noch nicht mit einer Unterbodenbeleuchtung ausgestattet, aber das werde ich noch nachholen. So war Lok und Schlusswagen dieses Mal von unten nicht beleuchtet. Letztes Jahr wurde bereits gegen 21:30 Uhr die Deckenbeleuchtung wieder eingeschaltet, dieses Mal war es kurz nach 22:00 Uhr, somit eine halbe Stunde mehr Fahrspaß im Dunkeln. Die Nachtfahrt war wieder einmal einer der besonderen Momente beim Echtdampfhallentreffen.

Natürlich gab es nicht nur Eisenbahn in Halle 2, sondern auch in Halle 1. Hier war neben der 5-Zoll-Anlage "Bönning" auch mehrere 45-mm-Podestanlagen. Hier war einerseits ein recht intensiver Betrieb und andererseits waren sehr individuelle Modelle ausgestellt. Am besten haben mir die unlackierten Messingmodelle gefallen und die wirklich perfekt aussehenden Fahrzeuge auf den Rollwagen.

Die größte Fahranlage verfügte über mehrere Abstellbereiche mit recht vielen Abstellgleise. Die eigentliche Fahrstrecke war dann jedoch lediglich eingleisig, sodass die Teilnehmer ähnlich wie in Halle 2 auf einer Strecke hinter einander her fahren mussten. Da galt es, aufpassen, Abstand halten und sehen, dass dennoch der Verkehr flüssig läuft. Und doch kam es hin und wieder zu Auffahrunfällen; aber insgesamt erklärte man mir, das dies recht gut funktioniere.

Zu sehen war dann auch noch eine recht große Blecheisenbahnanlage mit einer sehr umfassenden entsprechenden Ausstattung auch aus Blechmodellen; sehr schön sah das aus. Und hier wurde auch ständig gefahren, ohne Rücksicht auf die doch schon recht alten Modelle.

Die drei Tage waren natürlich wieder viel zu schnell vorbei. Irgendwie hatte man zwar dann auch genug gefahren und mehr als genug verqualmte Luft eingeatmet, aber schade war es doch, diese besondere Welt der vielen Loks und Gleise und der Kontakte und Gespräche verlassen zu müssen. Und es bleibt auch noch der Nachgeschmack, dass man vielleicht das eine oder andere noch während des Echtdampfhallentreffens hätte machen können. So kam ich nicht zu einer Fahrt mit Rolfs E94, hatte keine eigene Fahrt auf einer Dampflokomotive und auch die angedachte Doppeltraktion mit Roys und meiner E22 wurde nicht durchgeführt.

Schon rund eineinhalb Stunden nach offiziellem Ende der Veranstaltung war die Halle 2 nahezu ohne Eisenbahnfahrzeuge. Geblieben sind die Erinnerungen an die drei Tage, die Freude auf das nächste Mal und dazu noch eine Einladung zum Herbstfest beim DampfBahnClub in Graz. Mal sehen, was in dieser Saison realisierbar ist.

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