Sinsheim 2008
Sachstand: Januar 2008

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Beim 12. Echtdampfhallentreffen in Sinsheim am zweiten Januarwochenende war so manches anders, als die Jahre zuvor. Denn zu allererst erhielt ich gar keine Einladung, um überhaupt dabei sein zu können. Eine telefonische Nachfrage ergab, dass meine Lokomotive nicht so "attraktiv" sei. Ich ließ nicht locker und erhielt dann doch noch eine Einladung; allerdings wurde mir gleich mitgeteilt, dass für mich nur Halle 4 in Frage käme. Halle 4 bedeutet die Zuordnung zu den Schmalspurmodellen auf der kombinierten 5 und 7 1/4 Zollanlage. Ich akzeptierte dies wohl oder übel, obwohl meine Lok zwar klein ist, aber über Zug- und Druckeinrichtungen der Regelspur verfügt. Besser auf der kleinen Anlage dabei sein, als gar nicht. Vor Ort traf ich noch andere Spur-5-Fahrer, denen das gleiche wie mir passiert war, auch sie waren statt auf der großen Anlage nun in Halle 4. Im Gespräch erfuhr ich darüber hinaus, dass wiederum zahlreiche Absagen erteilt wurden, die Nachfrage beim Echtdampfhallentreffen dabei zu sein, ist offensichtlich weiter gestiegen.

Anders war auch mein Zug, denn ein zweiter Bärenwaggon wurde fahrfertig. Es fehlten mir lediglich einige M2-Schrauben für die Befestigung der Rangiertritte, aber diese würde ich dann gleich dort auf der Messe einkaufen. Da die beiden Waggons für die Teddys nahezu baugleich sind, erfolgt kein eigener Baubericht. Ich habe nun vier Waggons, die ich problemlos im Auto mitnehmen kann: zwei geschlossene zum Draufsitzen und zwei offene für den Teddybärentransport. Alle vier schafft meine Lokomotive mit zwei Erwachsenen problemlos.

Anders war auch das Organisatorische rund um den Betrieb in Halle 4. Ich hatte ein Abstellgleis nur für mich alleine, es gab keine "komplizierte" Abnahme der Modelle und ich hatte einen Parkplatz direkt an der Halle, welch Privileg. Aber der Abstellbereich der Lokomotiven in Halle 4 ist nicht für Besucher abgesperrt, sodass alles jederzeit für jeden frei zugänglich war. Daher verzichtete ich darauf, meine "besseren" Teddys mit nach Sinsheim mitzunehmen, weil ich nicht ständig auf diese aufpassen konnte. Gerade dann, wenn mein Zug auf dem Abstellgleis steht, wenn ich zum Beispiel beim Essen bin, so besteht keinerlei Aufsicht über die eigenen Sachen in der Halle 4.

Obwohl nun auf anderem Gleis und in anderer Halle, wurde ich wiederholt bezüglich der Bären bzw. meines Zuges angesprochen. Da sprach mich eine Frau an, ob ich ihren Sohn vor zwei Jahren mal auf eine Runde mitgenommen hätte, oder da wurde ich gefragt, wo denn die Bären seien, als ich diese mal "abgehängt" auf dem Abstellgleis stehen ließ. Vielleicht bezog sich dies aber auch auf die etwas anderen Bärenfahrgäste also sonst. Klar hörte ich wiederum "Bärenzug" und "Teddyeisenbahn", ich bin somit schon so etwas wie ein "kleines" Original. Hoffentlich erkennt dies die Messeleitung genauso und ich kann nächstes Jahr wieder dabei sein, wenn auch eben ab jetzt in Halle 4. Lediglich bei der Auswahl, welche Bären nun mitfahren dürfen, gibt es noch keine abschließende Lösung.

Anders für mich war auch das Fahren, denn auf der Anlage in Halle 4 sind die langen Züge der Malu-Bahn (Malu = Manfred Ludwig, Eigentümer und Betreiber der Anlage) unterwegs. Deren Dampfzüge sind ständig dabei, Personen zu befördern und beeinflussen daher den Fahrbetrieb maßgeblich. So gibt es eine Weiche, bei der alle Fahrzeuge abzweigen müssen, lediglich die Malu-Bahn fährt geradeaus. Die hierfür eingebaute Steuerung mittels Lichtschranke funktionierte nicht so sicher, sodass immer wieder das entsprechende Signal auf "rot" stand und eine Weiterfahrt nicht möglich war. Ein weiterer Nebeneffekt des starken Fahrbetriebs der Malu-Bahn war die große Rauchentwicklung. Hierdurch war die Luft stark belastet, dass ein anderer Fahrerkollege einen Kreislaufkollaps hatte. Erst als dies passierte, wurde etwas für eine bessere Be-/Entlüftung getan und ab und zu ein Tor für frische Luft geöffnet. Dafür wurde es dann entsprechend kalt in der Halle.

Anders auch das Fahren auf dem kombinierten Gleis für 5 und 7 1/4 Zoll. Auf diesem "großen" Gleis mit drei Schienen komme ich mir mit meiner eh schon kleinen Lokomotive noch kleiner vor, denn irgendwie "fülle" ich das Gleis nicht richtig aus. Das Fahren auf einem reinen 5-Zoll-Gleis entspricht doch besser dem modellhaften Empfinden. Hierzu tragen ebenso die anderen in Halle 4 fahrenden Modelle bei. Dies sind Lokomotiven der größeren Spur und zum Teil noch als Schmalspurmodell, sodass die Größenverhältnisse zueinander absolut nicht mehr stimmig sind. Jeder einzelne Modell ist für sich ok, aber zusammen wirken sie doch recht unterschiedlich. Man stelle sich einmal meine Lok neben der der Malu-Bahn vor. Da fühlte ich mich bei den reinen 5-Zoll-Modellen, die Massstäbe von 1:11 oder 1:10 repräsentieren, wesentlich besser.

Die Fahrstrecke in Halle 4 war bedeutend kürzer als die in Halle 1 und 2. Für einen Umlauf auf der kombinierten Anlage für 5 Zoll und 7 1/4 Zoll-Modelle benötigte ich etwa 5 Minuten. Der Tachometer meiner Lokomotive zeigte etwas um 5 km an, sodass die reine Fahrstrecke tatsächlich somit etwa 500 m Gleis beträgt. In Halle 1 und 2 dauerte ein ganze Runde eine gute viertel Stunde (wenn kein Stau auftritt). Nach Tacho waren es beinahe 16 Kilometer, geteilt durch elf waren dies fast 1,5 Kilometer. Das war rund die dreifache Fahrstrecke gegenüber Halle 4.

Woher ich das so genau weiß? Das hatte ich selbst ausgemessen. Für die Nachtfahrt am Samstag Abend fragte ein Teilnehmer, ob es möglich wäre, statt auf der kleinen Anlage auch mal auf der großen zu fahren. Da es keine Einwände gab, brachten wir Lok und einen Bedienwagen auf die große Strecke (die Bären blieben somit zurück). So konnte ich doch noch die reine 5-Zoll-Anlage genießen. Der unmittelbare Vergleich war deutlich zu erleben. Ebenso war es wunderbar, andere Fahrer, die man kennt, zu grüßen oder zuzuwinken. Ab und zu mal kurz gehupt, gehört dann auch dazu.

Ein kleiner Stau, und schon fragte ich den Vorausfahrenden nach seinen Erfahrungen mit seiner Lokomotive. Ihn hatte ich beim Kauf seiner V200 letztes Jahr auf dem Stand des Händlers zufällig gesehen. Er war nicht so sehr zufrieden, da innerhalb des letztes Jahres Zubehörteile noch immer nicht geliefert worden waren.

Die nur rudimentäre Lokomotive (es wird eine BR53) oben stand an diesem Wochenende erstmalig auf ihren eigenen Rädern. Das wird eine wunderbare Arbeit, allerdings benötigt sie noch geraume Zeit, bis sie fertig ist. Dennoch wurde sie schon auf der Strecke erprobt, allerdings im Schiebebetrieb aber sehr zur Freude ihres Erbauers. Wichtig war ihm bei den Probefahrten, die jeweilige Federung der einzelnen Tenderachsen individuell anzupassen.

Diese Rocket stand auf einem Stand bei den Dampfbooten. Meiner Bemerkung, dass sie wohl etwas zu schwach sei, um auf der Anlage mitzufahren, konterte der Erbauer/Besitzer, dass diese noch auf der Anlage fahren werde. Denn als Macher von Brenner und Kessel ist die Rocket sein Muster, was seine Produkte leisten können. Ja, etwas später sah ich die Rocket fahren, allerdings nicht mit Kohle beheizt sondern mit Gas. Hierzu hatte der liegende Fahrer eine große Gasflasche zwischen die Beine geklemmt. Besonders sicher wirkte dies nicht, denn die 5-kg-Flasche hätte leicht umfallen können. Offensichtlich wurde dies erkannt, denn später wurde ein kleinere Gasflasche benutzt.

Übrigens, die rote Polly unten liegt an der Kette. Wegen des Vorfalls im letzten Jahr hat ihr Besitzer sie und seine ganzen anderen Fahrzeuge aus Sicherheitsgründen an das Gleis angekettet, wenn er diese parkte. Nicht, dass dies eine echte Diebstahlsicherung wäre, aber eben eine gewisse Vorsichtsmaßnahme.

Interessant für mich war die obrige kleine Dampflokomotive mit stehendem Kessel. Die Lok fuhr Runde um Runde vor mir her. Ich war beinahe sprachlos, denn zeitweise dachte ich, dass ich kaum mit meiner elektrisch betriebenen Lok hinterher kam. Dann ein Halten auf der Strecke, nicht wegen Problemen der vor mir fahrenden Stehkessellok, sondern eben wegen des Verkehrs. Ich sprach ihn an, er winkte gleich ab, dass er nur Englisch sprach und Deutsch nicht verstand, dafür überreichte er mir ein Kärtchen mit interessanter Information zu seiner Lokomotive. Irgendwie war ich baff, dass er quasi so vorbereitet war und via "Visitenkarte" über sein Fahrzeug Auskunft geben konnte.

Ebenso beeindruckend war die Aktion der Doppeltraktion (oder war es Vorspann) der fotograuen 01er mit einem Vierkuppler in Verbindung mit einem Zug von über 30 Waggons. Trotz der starken Maschinen schleuderten beide an der Steigung und kamen nur ganz langsam hoch. Dann aber bergab, da schoben die Waggons die Lokomotiven gewaltig. So stark, dass dann letztlich einige Wagen entgleisten, aber es war nicht so dramatisch und kurze Zeit später fuhr die lange Zuggarnitur wieder.

Eine ganz nette Geste erlebte ich, als ein Frau auf ihrer Lokomotive immer wieder einen Suppenlöffel über die Absperrung hielt und auf diesem Wege Süssigkeiten verteilte. Für mich legte sie ein Hanuta neben die Strecke damit ich dieses dann bei der Vorbeifahrt aufnehmen konnte. Wirklich nett, danke.

Anders und ganz neu für alle Teilnehmer in Halle 1 war die Verpflichtung, für zwei Stunden Dienst in der Halle zu verrichten. So waren die Bahnübergänge für die Besucher zu sichern und zu regeln. Leider wurde diese Vorgabe nur unzureichend von Seitens der Messe kommuniziert, sodass eine große Verärgerung aufkam. Nicht prinzipiell dieser neuen Aufgabe gegenüber, sondern wie diese den Teilnehmern mitgeteilt worden war. Der Grundgedanke ist akzeptabel, aber die Organisation und deren Kommunikation nicht. Schwieriger war die andere Idee, dass die Teilnehmer die Tore während der Nachtfahrt zu bewachen hatten. Dies führte zu unangenehmen Situationen, wenn jemand die Halle verlassen wollte. Hier sollte besser ein professioneller Wachdienst eingesetzt werden.
Diese Aufgaben betrafen lediglich die Teilnehmer in Halle 1. Ich als Halle-4-Fahrer war nicht von diesen Maßnahmen betroffen. Das ist schon schwierig zu verstehen.

Anders war dieses mal auch die Bewirtung durch die Messe bei der Nachtfahrt. Dieses mal hatte man hierfür eine Hilfsorganisation verpflichtet, diese kochte für alle Eintopf mit Würstchen. Die Ausgabe klappte nicht ganz so gut, aber dafür konnte man zunächst sein "Dampfbier" in aller Ruhe trinken.

 

Das 12. Echtdampfhallentreffen war super, wenn ich auch jetzt ein Halle-4-Fahrer bin. Dabei sein ist für mich wichtig.

Anstelle einer Vielzahl Bilder, die dann irgendwie so sind, als wenn diese im Prinzip in jedem anderen Jahr hatten gemacht werden können, so habe ich dieses mal gezielt Fotos eingestellt, die das Individuelle zeigen sollen. Bilder, die eben nicht immer wieder gemacht werden können, sondern eben ganz speziell nur dieses Wochenende charakterisieren (Übrigens, das Datum im Foto war nicht eingestellt, sodass auf einigen Bildern ein falsches Datum zu sehen ist).

Besonders die kleinen Dinge und das etwas nebensächliche waren es dieses mal, die mir auffielen. Zum Beispiel scheint das Liegendfahren immer mehr zu kommen, denn Gega ist nicht mehr der einzige. Nicht nur ich fahre Stofftiere spazieren, sondern auch Hunde und Pferde sind zu sehen. Da winkt ein Plüschtier mit der Fahne und ein Pinkpanter schaut aus dem Fenster einer Lok oder eine Stoffkuh liegt bequem im offenen Waggon. Da gibt es in LGB-Größe einen Zug, der quasi die 5-Zoll-Fahrer darstellt, eben wie 1:11 auf 1:22,5 Spur. Da sind die zahlreichen Angebote von Lokomotivbausätzen, z.B. eine richtige Dampflok für die 5-Zoll-Spur für 99 Euro im Monat (bei 48 Monate Laufzeit und einigen Extras) und da findet sich im Prinzip meine kleine Rangierlok als Jugendprojekt der Dampfbahner aus Plochingen. Umsehen und dabei sein lohnt sich also. Hoffentlich auch 2009.

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