Der Umbau der Gartenbahn
Sachstand: Mai/Juni 2003

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Durch den betriebsfähigen Zwischenbahnhof "Schönweiler" konnte ich endlich wieder richtig mit der Gartenbahn fahren, auch wenn jeder Zug hier Kopf machen musste. Einerseits sind noch keine automatisierten Pendelfahrten möglich, andererseits macht es Freude, auch mehrere Züge zugleich einzusetzen und nach der Rangierarbeit wieder zurückzufahren.

Dann ging es an den Umbau des zweite Streckenteils unterhalb des Bahnhofs. Während früher lediglich ein einfacher Bogen bis zum Nachbargrundstück vorhanden war, mußte jetzt eine zusätzliche Schleife gebaut werden, um auf die geringere Steigung durch Streckenverlängerung zu kommen. Auch hier wurde die Gleisführung wieder mittels eines Tunnels unter dem oberen Streckenabschnitt hindurchgeführt, beinahe wie bei der "Sauschwänzlebahn". Eine kleine Stützmauer, die den einen Brückenkopf bildet, die Wasserleitung im Garten und die Treppe von der Terrasse in den Rasen hinunter waren zusätzliche Problempunkte beim Umbau.

Die neue Schleife konnte nicht so großzügig gebaut werden wie im oberen Streckenabschnitt. Der Treppenabgang und das Brückenwiderlager machten für den notwenigen Höhengewinn eine zusätzliche S-Kurve notwendig, wobei jedoch weiterhin konsequent die halbe "Übergangskurve" und das kurze gerade Verbindungsstück bei gegensätzlichen Kurven eingehalten wurden. Um vorhandene Gleisstücke sinnvoll einzusetzen, wurden einige Gleise passend zersägt und angepasst auch wenn hierdurch eine größere Stückelung des Streckenverlaufes erfolgte. Flexgleis wurde an dieser kritischen Stelle nicht verwendet, da ich dieses dann sicherlich wegen der Enge noch stärker als R1 gebogen hätte :-).

die neue Streckenschleife
die blaue Diesellok auf dem neuen Abschnitt Obwohl im Freien, wo doch eigentlich viel mehr Platz sein müsste, als in einem geschlossenen Raum, geht es besonders in diesem Streckenabschnitt insgesamt recht eng zu. Die neue kurvenreiche Trassenführung reicht gerade aus, um ausreichend Höhe zu gewinnen, um unter den Bahnhofsgleisen hindurch die Strecke weiterführen zu können und doch den gewünschten Steigungswert von 3,3 % nicht zu überschreiten und gleichzeitig eine ausreichend große Durchfahrhöhe auch für E-Loks zu erhalten. Ein Teil der Tunneldecke ist wieder abnehmbar vorgesehen, damit im Falle eines Unglücks, Fahrzeuge aus dem Tunnel geborgen werden können, der unvermeidbar auch R1-Gleise enthält. Wie beim ersten Tunnel wurde das Lichtraumprofil mit meinen Fahrzeugen mit den "extremsten" Abmessungen auf sichere Durchfahrt getestet.

Im Tunnelraum unter den Bahnhofsgleisen ist in der Innenkurve soviel Freiraum, dass alle elektrischen Anschlüsse der Gleise, Weichen und Beleuchtungen hier zusammengefasst und dann mit Erdkabeln zum Schaltpult weitergeführt werden können.

Zusätzlich musste eine neue kleine Stützmauer errichtet werden, damit die untere rechte Anlagenseite eine gewisse Strecke ebenerdig verlegt werden konnte und nicht noch mehr Strecke aufgeständert werden musste. Der "Achterbahneffekt" wäre sonst unabwendbar.

Die Frühlingsblumen trieben kräftig aus und ich mußte aufpassen, wie und wo ich welche Pflanze umsetze und keine bei den Bauarbeiten unnötig beschädigte. Trotz Gartenbahn soll der Garten auch noch nach Garten aussehen und nicht nur eine Ansammlung von Gleisen sein, ich bin schließlich nicht der einzige, der den Garten nutzt. Meine Frau freut sich über die Blumen "leider" doch mehr. Besonders als zum Beispiel die Tulpen blühten, sollte der freundliche Frühlingscharakter nicht gleich durch flächendeckende Baustellen wieder zunichte gemacht werden. Das galt gleichermaßen auch für Pfingstrosen, Vergissmeinnicht und anderes.

Endlich konnte der bisher provisorisch installierte Wasserhahn für den Gartenschlauch an seinen richten Platz verlegt werden. Außerdem wurden die restliche alte einbetonierte Gleistrasse entfernt; von der ursprünglichen Gartenbahn ist außer den Gleisen auf der Terrasse somit nichts mehr vorhanden.

Mit der vierten Kreuzung der Gartentreppenstufen waren nur noch etwa 40 cm Höhe bis hinunter in den Rasen zu überwinden. Mit einem großen weiten Bogen, der dann ein Kräuterbeet umschließt, sollte der größte Teil dieser Höhe überwunden werden und die Gleisführung in Rasenhöhe wieder am Ende der Treppe vorbeiführen. Hier würde die neue zweite Kehrschleife mit dem unteren Bahnhof gebaut. Zusätzlich wurde für den Übergang vom Hang zur "offenen" Rasenfläche nochmals eine größere neue Brücke vorgesehen.

die letzten alten Geleise
das Kräuterbeet wächst Mittels Hangflorsteine wurde die Rampe zur neuen Brücke aufgebaut. Die Hohlräume wurden zunächst mit Resten aus dem Abbau der alten Strecke gefüllt und dann bündig zubetoniert. Der Innenraum dieser Schleife wurde mit guter Erde aufgefüllt und als Kräuterbeet angelegt. Der vorhandene Maggibaum blieb dabei stehen und markierte somit irgendwie eine "feste" Stelle, die bei den Gleisbauarbeiten zu berücksichtigen war. 

Ein Teil des neuen Gleisbogens wurde etwas großzügiger mit Flexgleis gebildet, während an zwei Stellen (auch aus Kostengründen) vorhandenes Altmaterial zum Einsatz kam, welches aus dem Abbau stammte. Die alten Gleise lagen zum Teil sechs oder acht Jahre draußen und wurden bereits Stück für Stück aufgearbeitet, indem letzte Betonreste entfernt wurden, alte Drahtbrücken abgelötet und insgesamt die Profile und Schwellen so gut wie möglich gesäubert wurden. Klar, leider, für mich selbstverständlich sind auch R1-Kurven dabei, damit bei der Fortsetzung der Rampe der Übergang zur Treppenkreuzung möglich wurde, denn gleich hinter der letzten Treppenstufe beginnt die Weichenstraße des neue Bahnhofs. Und bis hier sollte die Gleistrasse das Niveau der Rasenfläche erreicht haben, damit dieser Bahnhof ohne Gefälle gebaut werden konnte und somit beim Rangieren die Wagen auch da stehen bleiben, wo man sie abstellt.

Die neue Brücke entstand in Anlehnung an eine Hängebrücke. Ein eleganter Bogen deutlich über Fahrzeughöhe hinaus sollte die "Seile" tragen und doch recht "filigran" wirken. Nur mit Heimwerkergeräten entstand das neue Stück während der Schlechtwetterperiode im Mai, als man draußen kaum größere Arbeiten durchführen konnte.

Es machte mir viel Spaß, die Brücke zu bauen, zunächst hatte ich die Vorstellung, den Bau der Brücke für die Homepage genau zu fotografieren. Aber bald merkte ich, dass mich dies viel zu sehr aufhalten würde und so entstanden lediglich eine Handvoll Bilder, als die Brücke noch nicht lackiert war.

Bei einer lichten Weite von 1,65 m klemmte ich aus einer Laune heraus, einen aufgeklappten 2-Meter-Zollstock zwischen die Brückenköpfe und stellte fest, dass mir dieser Bogen gefiel. So bildeten entsprechende 2 Meter lange Leisten die Grundlage für die neue Brücke. Wegen der starken Krümmung verwendete ich nicht einen einzelnen Stab, sondern ich leimte jeden Bogen aus zwei schmalen 5 x 10 mm vorgebogenen Latten, damit der Bogen nicht eine zu große Vorspannung besitzt, die die Brücke nach unten zieht. Gleichzeitig war es so möglich, in die untere Leiste die Bohrungen für die senkrechten Stäbe zu machen ohne dass man jedes Loch von oben gleich sieht. Da ich nicht über eine Ständerbohrmaschine verfüge, sind durch die unterschiedlichen Abstände im Bogen und die Krümmung leider nicht alle Stäbe akkurat senkrecht, aber der Gesamteindruck stimmt. 

die noch unlackierte Brücke
Als weiterer negativer Punkt besitzen die waagerechten Träger für die Gleistrasse aufgrund der Restspannung des Bogens ebenfalls eine gewisse Spannung, die ein leichtes optisches Durchhängen der Brücke bewirkt. Die "Tragseile" bestehen aus 4 mm Rundhölzer und wirken recht leicht, dennoch ist die Brücke recht stabil, da die Abstände zwischen den "Seilen" und der zwischen den Trägern für die Schienenprofile relativ eng sind

Derzeit führt die Brücke noch über eine "Grünlandschaft", meine Planungen sehen vor, dass die zukünftige Erweiterung der Gartenbahn Richtung Geräteschuppen hier schräg verlaufend unter der Brücke hindurchführt und die Brücke so etwas mehr Sinn erhält.

Natürlich hätte man so manches besser machen können, aber ich bin soweit zufrieden. Mit dem braunen Anstrich (siehe Oktober 2003) sieht die Brücke genauso aus wie die einige Jahre ältere, die diese Farbe ebenfalls nochmals erhielt. Aus den bisher gemachten Erfahrungen mit der älten Brücke aus Holzstäben, bin ich mir sicher, dass beide zuverlässig die Gartenbahn über lange Zeit tragen. Mir schwebt vor, irgendwann beide Brücken durch jeweils eine geeignete Metallkonstruktion zu ersetzen.

Oktober 2003

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