Plochingen im September 2006
Sachstand: September 2006

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Plochingen 9/06
Eine Fahrt auf der Anlage der Dampfbahner auf der Parkbahn in den Neckarauen hatte ich mir für 2006 vorgenommen, jetzt im Urlaub wollte meine Frau mit mir dort hin fahren. Der Gedanke das dortige Dampfspektakel zu besuchen, ließ ich fallen, da ich annahm, dass an diesem Wochenende einfach zu viel los wäre und eine elektrisch betriebene Lokomotive nicht gerade eine Bereicherung wäre. So machten wir uns am Sonntag, den 10. September, also eine Woche später auf den Weg nach Plochingen. In Gesprächen mit Mitglieder erfuhr ich, dass ich natürlich beim Dampfspektakel auch mit der Nicht-Dampf-Lok willkommen gewesen wäre, also vielleicht das nächste mal.

Es hat mich sehr überrascht, dass neben dem regulär verkehrenden Dampfzug des Vereins ich mit meinem Zug allein auf der 1,2 Kilometer langen Strecke unterwegs war. Kein weiterer Gastfahrer und kein Mitglied war auf dem Gleis, sicherlich die Folge der durchgeführten großen Veranstaltung eine Woche zuvor. Gedränge auf der Strecke gab es somit nicht und ich konnte ganz bequem meinen Zug auf dem Umfahrgleis des Bahnhofs jederzeit abstellen.

Zum ersten mal fuhr ich auf einer Anlage, bei welcher das Publikum nahezu überall Zugang zur Strecke hatte. Absperrungen gibt es lediglich im Bahnhofsbereich während die über einen Kilometer lange Strecke mit zahlreichen Wegkreuzungen versehen ist und auch über längere Abschnitte neben bzw. parallel zum Fuß- und Fahrradweg verläuft. Diese offene Zugänglichkeit ergibt sich daraus, dass die Anlage im Zusammenhang mit der Landesgartenschau 1998 errichtet wurde.

Durch diese Offenheit ist beim Fahren stets auf das Geschehen links und rechts der Strecke zu achten, besonders an den regulären Überwegen. Ein weiterer Augenmerk war unbedingt auf das Gleis zu haben. Leider finden es Kinder bzw. Jugendliche "lustig", Gegenstände auf die Schienen zu legen und dann -vermutlich aus sicherer Entfernung- zu beobachten, was passiert. Wiederholt waren grobe Splittsteine auf der Profiloberkante aufgelegt gewesen. Während die 7 1/4 Zoll Lokomotive sicherlich mit ihrem Gewicht diese Steine zerdrücken kann, bringen bereits kleine Steinchen meine nur 35 kg schwere Lokomotive zum Entgleisen. Eine Entgleisung ist nicht nur ärgerlich, sie kann auch zur Beschädigung von Zug- und Stoßeinrichtungen führen. Kurz, beim Verladen meines Zuges fiel das Fehlen eines Puffertellers auf. Eine Suche über die Strecke war ergebnislos, schade. Eine andere Sache waren die auf die Gleise gelegten Äpfel der umliegenden Bäume. Ich konnte noch rechtzeitig anhalten und das Obst vom Gleis tun, das Darüberfahren wäre eine große Matscherei mit entsprechend verdreckter Lok gewesen.

Natürlich waren einige Vereinsmitglieder anwesend, schon um Fahrkarten zu verkaufen und den Betrieb auf der Strecke zu gewährleisten, aber gefahren ist nur der "Pflichtzug". So waren einige Jugendliche des Vereins anwesend, die nur wenig Gelegenheiten hatten, ihre Freizeit mit Eisenbahn auszufüllen. So lud ich ab und zu, den einen oder die andere zu einer Mitfahrt ein. Natürlich bekamen sie auch mal den Regler in die Hand und eine Fahrt rund um die Strecke ganz ohne mich war ebenfalls möglich. Ebenso wurden auch für eine Fahrt alle Sitzmöglichkeiten im Zug ausgenutzt, sodass es zu viert (plus Teddybär) über die Anlage ging.

Zu Besuch bei den Dampfbahnern war ein anderer Eisenbahnverein, jedoch ohne Fahrzeuge, eben nur zum Umsehen und Kontakt halten (zu erkennen an einheitlichen T-Shirts). Auch hier waren zwei Kinder mit dabei, die sich über ein Runde mit meinem Zug freuten. Vereinsfremde habe ich schon aus Gründen der Haftung nicht mitfahren lassen, zudem bestand ja das Angebot beim Dampfzug des Vereins mitzufahren, natürlich kostenpflichtig für 1 Euro die Runde.

Neben der schönen langen Strecke der Gartenbahn ist in Plochingen die Nähe zum Hundertwasser-Haus interessant. So war es quasi selbstverständlich, dass wir vor der Rückfahrt noch über die Neckarbrücke gingen, um einmal rund um den bekannten Wohnblock zu gehen. Leider ist der sehr interessante Innenhof der Wohnanlage als Privatbereich nicht zugänglich und wir konnten lediglich über die Eingangstüre hineinsehen. Dennoch konnten wir eine Eindruck über dieses ungewöhnliche Haus gewinnen. Die Architektur gewinnt durch die markanten Hundertwasserelemente und gibt so ein einzigartiges individuelles Erscheinungsbild.

Der Fahrtag war recht schön, die in die ehemalige Landesgartenschau integrierte Anlage ist allemal eine Reise wert. Ich hätte mir gewünscht, dass noch andere mit auf der Strecke gewesen wären.

Mein in der Lok eingebauter Tachometer hatte nach diesem Tag 280 Kilometer mehr drauf. Selbst nach Umrechnung mit 1:11 sind das immer noch echte 25 km. Wer also seine Lok oder seinen Zug mal so richtig lang und intensiv ausfahren will (das heißt nicht unbedingt schnell), ist in Plochingen richtig.

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