Sindelfingen August 2009
Sachstand: August 2009

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Auf der Anlage in Sindelfingen wollte ich schon immer mal fahren, einer Terminabstimmung von Roy und Dieter Knupfer konnte ich mich anschließen, sodass dies endlich klappte. Rund 130 km Anfahrt mit dem Auto in etwa eineinhalb Stunden Fahrzeit standen dann 800 m Rundkurs gegenüber, für welche man dann um die 8 Minuten benötigt, wenn man 1 Minute Fahrzeit je 100 m Strecke zu Grunde legt.

Informationen über die Dampfbahnfreunde Sindelfingen und deren Anlage findet man unter http://www.dbf-s.de/, sodass ich diesbezüglich nichts zusätzliches erwähnen muss.

Für mich auffällig war der besonders elegante Gleisverlauf mit ganz weichen Kurvenübergängen oder Einleitungskurven. Sehr interessant sind die Weichen mit bis zu vier Weichenzungen, die man erst mal detailliert betrachten muss bezüglich der Komplexität. Das Geleis der Anlage ist auf der gesamten Strecke durch die vier Schienen für vier verschiedene Spurweiten besonders stabil, es liegt super gut im Gelände und ermöglicht ein besonders ruhiges Fahren. Das Gras rund um die Anlage stand hoch und versteckte so manche Fahrzeuge, insgesamt ein sehr gutes Umfeld.

Vor den drei Bahnhofsgleisen mit der Zusteigemöglichkeit für die Personenbeförderung befindet sich ein längerer Streckenabschnitt mit Gefälle, wo natürlich gebremst werden muss, um nicht mit zu hoher Geschwindigkeit über die Einfahrtweiche zu fahren; diese steht üblicherweise für Gastfahrzeuge auf Abzweig. Die Motorbremse meiner kleinen Diesellok reicht durch die Stromrückspeisung aus, um meinen Zug soweit abzubremsen, dass dieser mit reduzierter Geschwindigkeit in den Bahnhofsbereich einfährt. Bei Roy´s Zug gibt es keine Rückspeisung und somit keine Motorbremse. Steht der Regler auf Null, so rollt der Zug einfach mit dem vorhandenen Schwung weiter. An dem Gefälleabschnitt war daher eine individuelle Bremstechnik á la Roy notwendig. Neben dem Geleise befindet sich zur Sicherung des daneben liegenden Hangs eine Holzbefestigung über eine längere Strecke. Mit seinem rechten Schuh bremste Roy daher auf diesen Holzstücken seinen Zug vorsichtig ab. Roy´s Bremstechnik „überzeugte“ mich; jedenfalls funktionierte dies gut. Hatte ich zwei Personen auf meinem Zug, so nutze ich ebenfalls diese Bremsfunktion, um meine Geschwindigkeit vor der ersten Einfahrtsweiche zu reduzieren. Alternativ fuhren Roy und ich im Gefälle hintereinander, sodass mein Zug den seinen immerhin soweit abbremste, dass wir beide gut unten ankamen. Eine richtige Bremse am Zug wäre nicht falsch; wir (Roy und ich) werden uns darüber Gedanken machen.
Dieter Knupfer hatte mit seinem Messeanhänger einen längeren Zug mitgebracht. Selbstverständlich half man sich gegenseitig beim aus- und später wieder beim einladen der Fahrzeuge. Zudem wurden für diesen Fahrtag drei nahezu gleiche Dampflokomotiven der Baureihe 89 hertransportiert. So konnte dieser lange Güterzug recht unterschiedlich gefahren werden. Mal geteilt als zwei separate Züge, mal komplett am Stück mit Doppeltraktion und/oder mit einer Lokomotive zum Nachschieben bzw. zum Bremsen im Gefälle. Video und Fotofreunde hatten somit zahlreiche Motive diesen hervorragenden Modellzug ausreichend auf Speichermedien festzuhalten.

Überhaupt sah ich Dieter schon lange nicht mehr so viel fahren wie an diesem Tag, er hatte offensichtlich viel Freude daran. Wenn dann "alles" andere drum herum stimmt, dann ist das Eisenbahnerglück vollständig. Das Zusammenstellen des längstmöglichen Zuges mit drei Dampflokomotiven und einer Köf sowie allen vorhandenen Modellwaggons war dann sicherlich der Höhepunkt des Tages.

Roy hatte in seinem Auto ein „perfektes“ Transportgestell installiert und seine Ladekapazität für dieses Auto optimiert. So hatte er erstmalig seine beiden neuen nun lackierten Tankwagen dabei. Zusammen mit zwei Tankwaggons von Dieter ergab dies ein schöner Tankzug. Das sah recht gut aus, aber für mich nicht so „perfekt“ wie ich es in Erinnerung habe, als ich in Luxemburg 2006 die noch stahlblanken Tankwaggons hinter meiner grünen Lokomotive ohne zusätzlichen Bedienwagen herzog. Jedenfalls ist aus diesem Rückblick ersichtlich, wie lange die Fertigstellung der Tankwagen in etwa gedauert hat. Roy selbst sprach bei diesem Projekt von rund vier Jahren.

Zwei Züge mit Köfs und mein Zug ergänzten -neben dem Modellzug von Dieter- den Fuhrpark an diesem Tag zusätzlich zur Personenbeförderung des Vereins. Ja, auch hier war der Bärenzug wieder ein eigenes Thema. Einige Eltern wollten ihre Kinder gerne mit den Bären in den Waggons fotografieren. Eine Extrafahrt mit meinem Zug ließ sich nicht durchführen; da ich selbst nur Gastfahrer war, waren Fahrten mit externen Fahrgäste schon aus versicherungstechnischen Gründen nicht möglich. Vereinsmitglieder konnten mitfahren oder auch selbst mal eine Runde mit meinem Zug drehen.

Der Tag war vom Wetter her sehr heiß. Roy half mir mit Sonnenmilch aus, sonst wäre ein Sonnenbrand unausweichlich gewesen. Sonnenmilch half leider nicht mehr, als sich jemand einen Finger an einer Dampflok verbrannte; zwei Kühlaggregate linderten die Schmerzen. Sonnenmilch half auch der Köf nicht, die wegen heißer Widerstände der Steuerung einige Zeit abgestellt werden musste, damit diese wieder abkühlten.

Eine Pause im Schatten war sehr angenehm, zudem kam man dabei zum Gedankenaustausch. Ein Gedanke von mir war hierbei, dass Dieter auf der Messe Sinsheim (zukünftig Karlsruhe) wegen seines beruflichen Einsatzes keine eigenen Fahrzeuge mehr einsetzen bzw. zeigen kann. So war meine Idee, dass er mir eine seiner wunderbaren Lokomotiven für die Messetagen ausleihen könnte. Über Randbedingungen wie Transport und was weiß ich noch gar nicht zu sprechen. Klar dachte ich hierbei an die unlackierte messingene E94, die mir schon immer so gut gefallen hatte, welche aber die letzten Jahre nicht mehr beim Echtdampfhallentreffen gezeigt wurde. Diese Lokomotive hätte derzeit Probleme mit der Steuerung, resultierend daraus, dass hier verschiedene Komponenten wie Steuerung, Servos und Funktechnik aufeinander abgestimmt werden müssten. Der Gedanke ist ausgesprochen, bis Karlsruhe im Januar ist noch Zeit. Und eine Funksteuerung wäre ja auch nicht unbedingt zwingend.

Der Fahrtag war absolut prima. Mit dazu beigetragen haben Jugendliche des Vereins, welche für die einfahrenden Züge die Weichen stellten und die Belegung der Gleise koordinierten. Eine Mitfahrt auf meinem Bärenzug war für einen von ihnen eine kleine Entschädigung und Freunde. Letztlich hatte es aber auch ihm Spaß gemacht, in dieser Form Eisenbahn zu spielen.

Auch die heutigen Kinder und Jugendlichen sind also neben Computer und Playstation von der „Spielzeug“-Eisenbahn begeistert, man muss sie nur mitmachen lassen. Ein kleiner Junge war z.B. ganz traurig und weinte sehr, als ich zu Beginn dieses Fahrtages meine Fahrzeuge aufstellte und er mit seiner Mutter die Anlage verlassen musste, noch bevor der Bärenzug fuhr. Ihn traf ich noch immer ganz verweint, als ich mein Auto außerhalb der Anlage parkte und wieder durch den Park zurück ging. Für ihn war es also nicht schön gewesen.

Für mich war es ein guter und schöner Fahrtag gewesen, somit gerne wieder auf dieser Anlage.

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